Zurück zur Grundseite   Frühgeschichte: Xia bis Zhou   AnfangZurückWeiterGegenwarthe- Krug aus der Longshan- Kultur

Die chinesische Frühgeschichte ist geprägt von einer palastkultur, für die der Mittlere Orient zur gleichen Zeit ähnliche Beispiele liefert. Der König, der an der Spitze einer Adelsklasse steht, deren ausschließliche Betätigung Opferdienst und Kriegführen sind, führt das Heer an und leitet die Opferzeremonien. Der Königspalast übt gleichzeitig politische, religiöse, militärische und wirtschaftliche Funktionen aus.

Zu Beginn der Zhou- Zeit tritt an die Stelle dieses archaischen Königtums ein System von verbündeten und rivalisierenden Adelsstaaten. Am Ende dieser Periode zerfällt dieses System allmählich und es entstehen Großreiche, die miteinander in Konflikt geraten.

Xia (21. -16. Jh. v.u.Z.)

Die Existenz Xia- Dynastie ist nicht bewiesen. Die Annahme, da?eine solche Dynastie bestanden hat, gründet sich hauptsächlich auf die Entwicklung der Bronzezeit, die in den beiden aus der Archäologie bekannten Kulturen, der Yangshao- (Henan) und der Longshan- (Shandong) Kultur, erstaunliche Parallelen aufweist. Allgemein mu?man die Xia- Dynastie wohl als Neolithikum ansehen.

Shang Yin (16. - 11. Jh. v.u.Z.)

zun- Gefäß aus der Shang- ZeitDie Überreste der letzten Hauptstadt der Shang- Yin (im NO von Henan) lassen auf eine hochentwickelte Kultur schließen, die über eine ganze Reihe von ausgearbeiteten Techniken und von Kenntnissen verfügte, deren Vorstufen kaum bekannt sind.

Aus der Shang- Zeit stammen die ersten Zeugnisse der chinesischen Schrift. Bei archäologischen Ausgrabungen hat man Überreste von Wagen, Bronzen, Opfergefäße und Dekorationsstücken gefunden. Es ist nicht anzunehmen, da?sich alle diese Dinge spontan entwickelten, aber die Ursprünge oder frühere Entwicklungsstufen sind nicht nachzuweisen.
Besonders auffällig bei der Shang- Zeit sind die Opferbräuche, bei denen offenbar Schildkrötenpanzer mit Schriftzeichen beschrieben und dann ins Feuer gelegt wurden, um aus den entstehenden Rissen in den Panzern Antworten auf die Fragen nach Jagd- oder Kriegsglück zu lesen. Von diesen Panzern sind heute noch eine große Menge überliefert, auch wenn man sie in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel ("Drachenknochen") ansah und zu Pulver zerstampft einnahm.

Xi Zhou, westliche Zhou (11.Jh. - 771 v.u.Z.)

Die Shang Yin- Dynastie wurde ca. 1045 v.u.Z. von dem Staat Zhou aus der Wei-Region (Shânxi) überworfen. Offenbar war bei den Zhou die Pferdezucht weiter entwickelt und die kriegerischen Fertigkeiten stärker ausgebildet. In der konfuzianisch geprägten chinesischen Gesellschaft genießt der Staat Zhou einen ausgesprochen guten Ruf.
Um seine beiden Könige Wen (gleichbedeutend mit "Literatur") und Wu Wu (gleichbedeutend mit "Kampf") ranken sich viele Legenden. Die Hauptstadt der Zhou befand sich zunächst in der Umgebung des heutigen Xi'an, aber um das Jahr 750 mußten sie, getrieben von den umgebenden Barbarenvölkern, in der Nähe des heutigen Luoyang (Henan) fliehen.


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Zuletzt bearbeitet 12. Jul 01 von Wolfgang Odendahl für Chinalink.de, W. Odendahl.