Die chinesische Geschichte wurde seit den frühesten Zeiten aufgezeichnet. Das erste
offizielle Geschichtsbuch ist das shiji ("Aufzeichnungen des
Historikers"), geschrieben von Sima Qian (ca. 145-ca. 85 v.u.Z.). Dieses Werk setzte
die Struktur aller 24 nachfolgenden Geschichtsbücher fest.
Ein Problem, das sich dem heutigen Geschichtsforscher stellt, ist dabei jedoch, da?die
offizielle Geschichtsschreibung keineswegs objektiv war, sondern immer die aktuelle
Dynastie als die Krone der Entwicklung darstellen mußte. Erst in letzter Zeit beginnt die
historische Sinologie, die offiziellen Geschichtswerke anzuzweifeln und sich anderer
Quellen zu bedienen.
Die Anfänge liegen in dem religiösen und kriegerischen Königtum des archaischen Zeitalters (ca. 1600-800 v.u.Z.). Von dort findet ein Übergang in ein zentralisiertes, von bezahlten und absetzbaren Beamten verwaltetes Reich statt, das in seinen Grundzügen von Qin Shihuang, Chinas erstem Kaiser, 221 v.u.Z geschaffen wurde. Diese zentralistische Struktur wurde in den folgenden Jahrhunderten verfeinert und ausgebaut, in ihren Grundzügen jedoch nie angezweifelt.