Die Kleidung, die die Akteure der Pekingoper auf der Bühne tragen, wird xingtou oder einfach xiyi genannt. Ihre Ursprünge lassen sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen. Sie hat sich während dieser Zeit ständig und graduell verändert, während jedoch 4 Grundzüge immer gleich blieben.
Anachronismen sind erlaubt. Das Kostüm der Akteure stellt mehr ihre Rolle und ihren Charakter dar, als einen historisch korrekten Verweis auf die Zeit des Spielgeschehens. Neben Kostümen, die der Tracht der vorchristlichen Shang bis Han- Zeit nachempfunden sind, gibt es auch Manju- Kleidung, wie die des Bogenschützen (jianyi) oder die "Mandarinjacke" (magua).
Ohne Rücksicht auf den Wechsel der Jahreszeiten bleibt das Kostüm der Akteure immer dasselbe. Die äußeren Umstände werden nur durch das Spiel und die Gesten der Akteure deutlich. Zum Beispiel trägt Zhang Junrui in "Das Westzimmer" die gleiche Seidenkleidung während seines Besuchs beim Pujiu- Kloster im Februar und seines Abschieds von seiner Geliebten Cui Yingying im Herbst.
Die Kostüme der Pekingoper müssen Geschlecht und Status des Trägers auf den ersten Blick erkennen lassen. Ihre Hauptfunktion ist, die Rolle des Trägers zu erläutern, sei es ein Adliger, ein Kaufmann, ein Militär oder Zivilist.
Mittels feiner Symbole weisen die Opernkostüme auf den guten oder schlechten Charakter, das heißt, Loyalität oder Durchtriebenheit, ihres Trägers hin. Zum Beispiel sind die "Flügel" (chizi), die an den Kappen der Beamten befestigt sind, bei guten Beamten trapezförmig, bei schlechten Beamten rhombenförmig.